Biografie

Leben

Simone Young gehört seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit. Sie studierte in ihrer Heimatstadt Sydney, kam durch ein Stipendium an die Kölner Oper, wo sie alsbald auch als Kapellmeister auftrat und wurde dann von Daniel Barenboim nach Berlin an die Staatsoper Unter den Linden geholt. Zu dieser Zeit entwickelte sich auch sehr schnell ihre internationale Karriere, die sie innerhalb weniger Jahre an alle bedeutenden Opernhäuser und zu den wichtigsten Orchestern der Welt führte.

Gastengagements in der Saison 2022/23 führen sie an die Opera de Paris („Salome“), an die Wiener Staatsoper („Elektra“ und „Die Fledermaus“) und an die Metropolitan Opera („Der Rosenkavalier“). Im symphonischen Bereich dirigiert sie die Berliner Philharmoniker, das Royal Stockholm Philharmonic, das Orchestre national de France, das Orquesta nacional de España, das Orchestre de la Suisse Romande, die Philharmonia Zürich und das Orchestre national de Lyon.

Seit Juli 2022 ist Simone Young Chefdirigentin des Sidney Symphony Orchestra. Von 2017 bis 2020 war sie erste Gastdirigentin des Orchestre de Chambre de Lausanne, von 2001 bis 2003 hatte sie die künstlerische Leitung der Australian Opera inne und führte in dieser Position die Opernhäuser in Sydney und Melbourne. Von 1998 bis 2002 bekleidete sie auch die Position der Chefdirigentin des Bergen Philharmonic Orchestra, und von 2007 bis 2012 gastierte sie regelmäßig als Erste Gastdirigentin beim Lissabonner Gulbenkian Orchester. Von 2005 – 2015 war sie Intendantin der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgische Generalmusikdirektorin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.

Von August 2005 bis Ende der Saison 2014/2015 war Simone Young Intendantin der Staatsoper Hamburg und Generalmusikdirektorin der Philharmoniker Hamburg. In diesen Jahren widmete sie sich fast ausschließlich ihren Aufgaben in Hamburg und dirigierte ein breites musikalisches Spektrum in Premieren und Repertoirevorstellungen von Mozart über Verdi, Puccini, Wagner und Strauss bis zu Hindemith, Britten und Henze. Sowohl an der der Staatsoper als auch bei den Philharmonikern Hamburg konnte sie mit Uraufführungen und zahlreichen Deutschen Erstaufführungen große Erfolge verbuchen. Der hohe Anteil von zeitgenössischer Musik in den Philharmonischen Programmen wurde in ihrer Amtszeit zu einer Selbstverständlichkeit.

Als Wagner- und Strauss-Dirigentin hat sich Simone Young schon zu Beginn ihrer Karriere international einen Namen gemacht: Sie übernahm die musikalische Leitung mehrerer kompletter Zyklen von Wagners Ring des Nibelungen an der Wiener Staatsoper, an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin sowie die Leitung einer Neuproduktion an der Staatsoper Hamburg. An der Münchner Staatsoper dirigierte sie unter anderem Elektra, Salome, Die Frau ohne Schatten, Ariadne auf Naxos, Die Meistersinger von Nürnberg, Die Walküre und die Neuproduktion Palestrina. An der Wiener Staatsoper, wo sie 1993 mit großem Aufsehen debütierte, dirigierte sie ein breites Repertoire, darunter auch die großen Werke von Richard Wagner und Richard Strauss, die weltweit beachtete Wiederentdeckung der Neuproduktion von Halevys La Juive (1999), aber auch zahlreiche Werke des italienischen Repertoires. Nach einer durch ihre Hamburger Tätigkeit bedingte mehrjährige Pause kehrte sie in der Saison 2011/2012 mit einer gefeierten Wiederaufnahme von Strauss´ Daphne nach Wien zurück, wo sie seither sowohl mit Neuproduktionen als auch mit Wiederaufnahmen regelmäßig auftritt. Engagements führten die Dirigentin an alle großen Opernhäuser der Welt, unter anderem auch an die Opéra national de Paris, das Royal Opera House Covent Garden in London, die Metropolitan Opera New York, die Bayerische Staatsoper, die Oper Zürich, die Berliner Staatsoper und die Semperoper Dresden.

Neben ihrer umfangreichen Operntätigkeit machte sich Simone Young gleichermaßen auch auf dem Konzertpodium einen Namen. Sie arbeitete mit den führenden Orchestern zusammen, darunter die Wiener Philharmoniker, die Berliner Philharmoniker, das London Philharmonic Orchestra, die New York Philharmonic, die Münchner Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, das San Francisco Symphony, das Orchestre de Paris, das BBC Symhony Orchestra, das Cincinnati Symphony Orchestra, die Dresdner Philharmoniker, das Dallas Symphony Orchestra, das Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und das Konzerthausorchester Berlin sowie verschiedene Orchester in Australien.


 Werke

Von Simone Young liegen zahlreiche CD-Einspielungen vor. So erschienen bei Oehms Classics neben den Gesamtaufnahmen aus der Staatsoper Hamburg von „Mathis der Maler“ und des kompletten Zyklus‘ „Der Ring des Nibelungen“ auch Einspielungen mit den Philharmonikern Hamburg. Unter anderem wurden sämtliche Bruckner-Sinfonien in der Urfassung veröffentlicht sowie alle Sinfonien von Johannes Brahms, die 2. und 6. Sinfonie von Gustav Mahler und Franz Schmidts „Das Buch mit sieben Siegeln“. Aus Wien liegt der Mitschnitt von „La Juive“ auf CD vor, 2019 erschien eine CD-Einspielung von Bernhard Langs „ParZeFool“ mit dem Klangforum Wien, 2020 kam Hans Werner Henzes „Das verratene Meer“ auf CD heraus. Auf DVD wurden „Palestrina“ und „Aus einem Totenhaus“ aus der Bayerischen Staatsoper veröffentlicht sowie Poulencs „Dialogues des Carmélites“ und Reimanns „Lear“ aus der Staatsoper Hamburg.


 Auszeichnungen

Simone Young ist Ehrendoktor der Universitäten Sydney und Melbourne, Professorin der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, Trägerin der Orden „Member of the Order of Australia“ und „Chevalier des Arts et des Lettres“ in Frankreich sowie der Goethe-Medaille; außerdem erhielt sie den Brahms-Preis Schleswig-Holstein.